Sri Lanka, Vavuniya

(MSF - Ärzte ohne Grenzen)

In Sri Lanka anzukommen war für mich, wie nach Hause zu kommen. Es war mein Herzensprojekt an das ich mich besonders gerne erinnere und nicht nur wegen des fantastischen Essen!

In einem Team von Experten auf Augenhöhe zu arbeiten, war ein wundervolles Geschenk. Noch schöner war es, mit den lokalen Menschen Schulter an Schulter zu wirken und uns kulturell auszutauschen und voneinander lernen zu dürfen.

Gerade in Vavuniya angekommen, bekam ich sofort meine Einführung in das Verhalten mit Landmienen. Es war Krieg in Sri Lanka, und das war weder zu überhören noch zu übersehen. Überall Militär und die Luft war gefüllt von Gefechtslärm. Wir konnten uns nicht frei bewegen und waren entweder im Krankenhaus oder in unserer Homebase. Wir durften nur in Gruppen und nur zu bestimmten Zeiten von A nach B transportiert werden. Ich hatte 2 Krankenhäuser zu betreuen, ein orthopädisches und eines neurologisches. Am Vormittag behandelte ich die PatientInnen mit Querschnittslähmung und am Nachmittag die  PatientInnen mit orthopädischen Diagnosen.

Es war sehr anstrengend und herausfordernd 6 Tage in der Woche an der psychischen und physischen Grenze zu arbeiten. Gleichzeitig war es unglaublich kraftvoll, da wir ALLE ein und das selbe Ziel verfolgten. Ich wurde mit persönlichen Schicksalen konfrontiert, die ich niemals in meinem Leben vergessen werde. Menschen, die vom Schlachtfeld kamen und unsere Hilfe brauchten, Triagen die nicht umgänglich waren und überfüllte Flüchtlingslager unter unmenschlichen Bedingungen.

9 Monate lang im Einsatz für medizinische Hilfe und Gerechtigkeit. Ich war sehr müde und dennoch überglücklich zu sehen, wie sich all unser Engagement und unsere Hilfe auswirkte.

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